Fotos: Wolfgang Kahlke (Download mit Linksklick)
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Radtouren 2017 - Tag 1 - Kerpen Gelsenkirchen
Hier nun der etwas andere Reisebericht. Der Hintergrund dieser sehr schönen Radtour ist ein Kurzbesuch bei meiner über 90 jährigen Mutter in Gelsenkirchen. Normalerweise fahre ich bei diesen wöchentlichen Tagesbesuchen mit dem Auto. Aber wenn es passt, dann nutze ich die Gelegenheit zu einer zweitägigen Radtour von Kerpen ins Ruhrgebiet und wieder zurück. Mittlerweile kann ich auf ein großes Portfolio von diversen Strecken mit unterschiedlichen Charakteristiken zurückgreifen. Aus verschiedenen Gründen hat es in diesem Jahr erst Ende August das erste mal gepasst und so gönnte ich mir bei der Gelegenheit zwei meiner absoluten Lieblingsstrecken, die ich nun in der Folge kurz beschreiben will.
Geplant hatte ich diese Route mit dem hervorragenden Radroutenplaner NRW in der Einstellung, Themenrouten bevorzugen. Hieraus ergab sich eine relativ lange Strecke mit über 130 km, die allerdings kaum Höhenmeter und Ampelpausen aufweist und somit recht zügig und landschaftlich schön zu fahren ist. Schon nach wenigen Kilometern konnte ich an der Erft dem Erft-Radweg in Richtung Mündung folgen. Der erste Abschnitt bis Bergheim war mir sehr gut bekannt und zum Einrollen ideal. Immer wieder wechseln hier Asphalt und Schotter, ein komfortables Rad mit griffiger Bereifung ist mehr als empfehlenswert. Der Weg verläuft in diesem Bereich meist direkt neben der Erft und bietet häufig tolle Fotomotive. Nach der Überquerung des Terra Nova Wegs (s. links oben) kurz hinter Schloss Paffendorf, geht es in Richtung Bedburg, wo sich ebenfalls ein Blick auf das Schloss lohnt. Hinter Bedburg führt der Weg längere Zeit entlang der Mühlenerft durch ehemaliges Tagebaugebiet, bis man bei Frimmersdorf auf die aktiven Braunkohlekraftwerke trifft. Hier hat man auch den Erftkreis verlassen und befindet sich nun am linken Niederrhein. Auf der Fahrt nach Grevenbroich passiert man sehr idyllische Abschnitte der Erft (s. links). Auch Grevenbroich zeigt sich von seiner schönen Seite mit Parks und Schloss. Direkt im Stadtzentrum führt der Weg immer nach an der Erft entlang, bis Wevelinghoven. Hier schwenkt die Strecke etwas in Richtung Westen, von der Erft weg. Erst hinter Kapellen, kurz vor Neuss-Holzheim erreicht man bei Eppinghoven wieder direkt die Erft, der man nun auf engen Wegen bis zur Mündung in den Rhein folgt.
Auf dem linken Rheindeich kurz hinter dem Sporthafen Neuss befinden sich meine favorisierten Bänke für die erste Pause. Hier hat man einen wunderbaren Blick auf den Rhein von schattigen Bänken aus. Nach der Stärkung aus meiner Butterbrotsdose kurbelte ich direkt über die sehr steile Rampe auf die Josef-Kardinal-Frings-Brücke, um auf der "schääl Sick" den Rhein-Radweg durch Düsseldorf anzugehen. Dieser ist in Düsseldorf sehr gut, fast ampelfrei, ausgebaut. Wegen des sehr sonnigen Wetters waren allerdings auch sehr viele Radfahrer, Jogger und Spaziergänger unterwegs, so das höchste Vorsicht geboten war. So scheint es zum Beispiel in Düsseldorf für junge Frauen ein Pflicht zum Telefonieren während des Radfahrens zu geben. Trotzdem konnte ich, dank leichter Windunterstützung, Düsseldorf recht zügig durchqueren. Kurz hinter der ESPRIT-Arena hat das Stockumer-Wasserwerk eine permanente Trinkwasserquelle eingerichtet (s. links). Bei dem heißen Wetter neigte sich auch die zweite Trinkflasche schon dem Ende zu. Ich füllte erfreut meine Flaschen mit dem kühlen Rheinufer-Filtrat und nahm dann auf dem Rhein-Radweg in Richtung Duisburg wieder Fahrt auf. Zwischen den beiden Großstädten liegt ein sehr ländliches Stück Radweg. Kurz hinter der alten Feste Kaiserswerth verabschiedete ich mich von Düsseldorf im mondänen Stadtteil Wittlaer. Kurze Zeit später empfing mich Duisburg-Serm mit der Dorfstraße, eine schlechter zusammengeflickte Straßenoberfläche ist mir nicht bekannt. Etwas abseits des Rheins führte der Radweg nun recht verwinkelt um die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann herum. Bei Wanheim ging es dann durch eine sehr schöne Grünanlage mit bester Sicht auf den Rhein. Bald danach radelte ich mitten durch Duisburg bis zum Innenhafen, der im aktuellen Stil mit vielen neuen schicken Gebäuden ausgestattet wurde. Direkt gegenüber vom Landesarchiv NRW fand ich wieder eine schattige Bank und vertilgte dort den Rest meiner Wegzehrung.
Ab nun befand ich mich im Ruhrgebiet und schwenkte bald auf den Ruhrradweg ein, dem ich flussaufwärts bis Mülheim Styrum folgte. Im Grenzbereich zwischen Mülheim und Oberhausen folgte ich nun der Route Industriekultur mit einem leichten Anstieg in Richtung Essen, um mit dem ländlichen Bedingrade auf den ersten Essener Stadtteil zu treffen. Auch in Borbeck und Altenessen bewegte ich mich auf normalen Stadtstraßen, häufig auch ohne Radwege. Es folgte dann aber noch eine schönes Stück am Rhein-Herne-Kanal durch das ehemalige Bundesgartenschau-Gelände, dem heutigen Nordsternpark. Über gute Radwege erreichte ich dann über die Stadteile Heßler und Feldmark nach 131 km mein Ziel in bester Lage von Gelsenkirchen. Eine sehr abwechslungsreiche Strecke, die viel von der Diversität unseres Bundeslandes bot, war absolviert.
Eckdaten des Tages
Strecke des Tages
Höhenprofil des Tages
Geschwindigkeitsprofil des Tages
Flickr Fotoalbum
Tag 2 (Gelsenkirchen - Kerpen)
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