Wolfgang Kahlkes Reiseberichte










Fotos: Wolfgang Kahlke (Download mit Linksklick)

Eifeltour - Tag 1 Kerpen Wittlich 25. Juni 2021

Am ersten Tag unserer kleinen Eifelrunde stand ein klarer Südkurs auf dem Programm. Die Strecke hatte ich mit Komoot in der Einstellung "Rennrad" geplant. Erfahrungsgemäß landet man dann meist auf kleinen Straßen, die durchaus ordentlich Höhenmeter enthalten. Nach den Eckdaten erwarteten wir eine harte Etappe und wurden auch nicht enttäuscht. Auf bekanntem Gelände rollten wir die Räder ein und gewöhnten uns an das etwas veränderte Fahrverhalten, wegen des zusätzlichen Gepäcks. Die Sonne schien, aber es war noch angenehm kühl als wir über die kaum befahrene Kreisstraße zwischen Pingsheim und Erp fuhren (s. links oben). Hier weist der Asphalt leider schon deutliche Querfugen auf, die über die Jahre entstanden sind. Da wir als Startetappe über 125 Kilometer vor der Brust hatten, vermieden wir unnötige Umfahrungen. Nach Erp gestaltete sich die Streckenführung abwechslungsreicher. Wir passierten das Rövenicher Siechhaus, und sehenswerte Güter, wie das Haus Lauvenburg bei Nemmenich und das Gut kurz vor Ülpenich. Über Obergartzem und Satzvey drangen wir in die Ausläufer der Eifel ein und gönnten uns nach 33 Kilometer die erste Pause. Kurz vor Lessenich fanden wir eine Bank mit einem sehr schönen Ausblick auf die Burg Zievel mit ihrem Bergfried und dem standesgemäß umgebenden Golfplatz, wo wir mit Alfreds Brötchen das zweite Frühstück einlegten.

Es war ein guter Zeitpunkt für eine Stärkung, da es die nächsten 20 Kilometer weiter Bergauf ging, unterbrochen durch kurze Abfahrten. Ehe wir mit Tondorf den ersten markanten Gipfel erreichten, lagen allein vier anspruchsvolle Rampen mit 10 bis 14 Prozent hinter uns. Die Pferde auf dem Foto links hatten sich an einer knackigen Steigung sauber auf der Weide aufgestellt und ausgerichtet, um uns bei unseren Bemühungen zu beobachten. Hinter Tondorf begann nun eine längere Achterbahnfahrt mit permanentem auf und ab. Bei Lommersdorf landeten wir auf einer von Holgers Wanderungen für den Skiclub und genossen eine Pause an der Jodokus Kapelle mit einer tollen Rundumsicht über die Höhen der Eifel. Durch einige Serpentinen stürzten wir uns bei Ahrhütte ins Ahrtal und kurbelten danach wieder in die Höhe in Richtung Vulkaneifel. Hier erlebten wir auch den gefährlichsten Augenblick dieser Tour, als ein alter Bauer so in den Anblick einer Weide mit Ponys versunken war, dass er uns fast mit seinem Trecker und Heuwender über den Haufen fuhr. Die nächsten 20 Kilometer führten uns tendenziell bergauf bis zum höchsten Punkt des Tages kurz hinter Dockweiler. Hier fanden wir wieder eine schöne Bank und bereiteten uns auf eine längere Abfahrt nach Daun vor.

Nach einer moderaten Abfahrt auf superglattem Asphalt rollten wir durch das nette und belebte Zentrum von Daun. Über enge steile Gassen steuerten wir den Bahnhof an und begaben uns auf den Maare-Mosel-Radweg. Eine ehemalige Bahntrasse ist hier vorbildlich in einen touristischen Höhepunkt umgewandelt worden. Über das Dauner Viadukt und den bald folgenden Tunnel erreichten wir den höchsten Punkt dieser Strecke. Die Steigungen und das Gefälle sind entsprechend der alten Bahntrasse sehr moderat. Allerdings kann man auch hier nicht gedankenlos fahren, da einige andere Radfahrer, E-Biker, Läufer und Wanderer unterwegs waren. Unsere Navigation führte uns noch mal von der Bahntrasse weg, um einen längeren Umweg zu vermeiden und gönnte uns noch zwei längere 8 prozentige Steigungen, die unsere Kraftreserven ziemlich aufbrauchten. Die letzten 10 Kilometer bis Wittlich rollten wir aber wieder zügig bergab, durch ein sehr schönes Waldgebiet und einige gut beleuchtete aber auch etwas feuchte Tunnel.

Wir kamen beide das erst Mal in die Wittlicher Innenstadt und waren angenehm überrascht. Alte Gebäude und Außengastronomie vermittelten einen belebten Eindruck. Im Hotel Wittlicher Hof wurden wir schnell und freundlich aufgenommen und erhielten auch noch eine Empfehlung für das Abendessen. Links unten sieht man die historische Fassade des Restaurant Daus, wo wir im sehr schönen Innenhof unseren Durst und Hunger stillten. Die erste Etappe hatten wir bei angenehmen Temperaturen, leichtem Gegenwind und Sonne pur auf 127 Kilometern und über 1700 Höhenmetern gut überstanden, aber sie hatte auch ihren Tribut gefordert.


Karte mit Streckenverlauf
Grafik mit dem Höhenprofil
Grafik mit dem Geschwindigkeitsprofil
Komoot-Link

Tag 0 (Übersicht)
Tag 1 (Kerpen - Wittlich)
Tag 2 (Wittlich - Waxweiler)
Tag 3 (Waxweiler - Kerpen)


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