Wolfgang Kahlkes Reiseberichte










Fotos: Wolfgang Kahlke (Download mit Linksklick)

Eifeltour - Tag 3 Waxweiler Kerpen 27. Juni 2021

Der Morgen empfing uns wieder mit Sonne. Wir hatten wirklich Glück in Bezug auf das Wetter. Zu Beginn unserer Tour drohte die Wettervorhersage noch mit leichten Regenfällen für den Sonntag. Die hatten sich mittlerweile verflüchtigt und auch der Wind sollte wieder nur moderat blasen und eher von der Seite oder von hinten. Diesmal teilten wir uns den Frühstücksraum mit einigen Holländern und wurden Corona konform am Tisch bedient. Gut erholt und gesättigt holten wir die Räder aus der Garage und rollten los. Direkt hinter dem Ortsschild von Waxweiler führte uns das Navi wieder auf den Prümtal-Radweg, der nun für die nächsten 28 Kilometer in Form einer toll ausgebauten ehemaligen Bahntrasse vor uns lag. Es war ein Genuss diesen Abschnitt zu fahren. Es rollte leicht auf glattem Asphalt im ruhigen und idyllischen Prümtal. Links sieht man eine der sehr gut renovierten und umgewandelten Eisenbahnbrücken. Am Sonntag Morgen begegneten uns schon einige Läufer aber kaum Radfahrer. Am ehemaligen Bahnhof von Pronsfeld fuhren wir an einer kleinen Ausstellung des ehemaligen Gleisbetts mit Diesellokomotive und Waggons vorbei.

Die Strecke war sehr locker zu fahren und schon bald erreichten wir das geschichtsträchtige Prüm mit seiner Abtei und Basilika. Auch hier standen einige interessante Ausstellungsstücke direkt am Radweg. Das Foto links in der Mitte zeigt einen Gedenkstein für König Ludwig, der 840 starb als Nachfolger von Karl dem Großen. Wir lernten auf die Schnelle dass Kaiser Lothar I. hier 855 gestorben und begraben wurde. Die erste Weltchronik wurde hier 907 vom Abt Regino veröffentlicht. Kurzum wir pausierten kurz an einem sehr geschichtsträchtigen Ort aus der Zeit der Karolinger. Wir folgten noch 10 Kilometer weiter dem Prümtal, welches sich nun etwas weiter zeigte. Ab Neuendorf mussten wir nun die ersten Gebirgszüge des Tages überwinden und es sollte jetzt richtig ruhig und einsam werden.

Auf schön glattem Asphalt führte uns die kleine Landstraße relativ moderat in die Höhe, an Weiden mit braunen Kühen vorbei. Die höchsten Kuppen, die wir erreichten zeigten sich bewaldet. Als wir am höchsten Punkt über 600 Höhenmeter waren, nutzen wir den schönen Blick auf das kleine Dorf Neuenstein für eine erste Verpflegungspause. Ganz in der Nähe dieses Dorfes liegt die Prümquelle, die allerdings mit dem Rennrad nicht zu erreichen war. Nach 32 Kilometern bergauf freuten wir uns auf eine lockere Abfahrt, die uns als tiefsten Punkt ins Kylltal führte. Die Kyll überquerten wir schnell um dann auf den Anstieg zur Hochebene der Schneeeifel zu gehen. Oben abgekommen sahen wir die Hinweise auf die bekannten Skigebiete Udenbreth und Hollerath. Der sonntägliche Verkehr hatte mittlerweile deutlich zugenommen und sollte auf dem nächsten Teilstück nach Schleiden noch stärker werden.

Bei Rescheid wechselten wir auf die Kreisstraße 68, die tendenziell immer leicht abwärts bis nach Schleiden führte. Es handelt sich um eine sehr schöne Straße mit tollen Ausblicken in alle Richtungen. Außer uns und etlichen anderen Radfahrern nutzten auch sehr viele Motorradfahrer, Cabriofahrer, Oldtimerfahrer, sowie Golf- und Porsche-Fans usw. diese Straße. Das erzeugte keine ernsthaften Probleme, aber wir mussten schon sehr aufmerksam fahren. Bei Schleiden hatten wir dann das Oleftal erreicht und rollten auf dem Radweg bis nach Gemünd, mit viel Vorfreude auf eine Mittagspause. Wir fanden dort auch eine schöne Eisdiele am Markt und gönnten uns zur Feier des Sonntags einen ordentlichen Becher Eis und einen Cappuccino.

Als wir weiterfuhren befanden wir uns schon fast auf vertrautem Gelände. Die letzten 150 Höhenmeter mit 7-8% Steigung absolvierten wir auch noch routiniert und dann rollten über Berg und Zülpich nach Kerpen zurück. Dank etwas Windunterstützung kamen wir sogar eher als gedacht an und waren sehr froh, dass alles gut geklappt hatte. Das Wetter war uns sehr gewogen gewesen. Die Reihenfolge der Etappen hingegen war im Nachhinein nicht ganz ausgewogen. Die erste Etappe war mit Gepäck schon sehr hart und lang. Die zweite Etappe wies sehr hohe touristische Anteile auf und die letzte Etappe absolvierten wir in schon verbesserter Form in teilweise sehr einsamen Gegenden der Eifel auf tollen Straßen und Radwegen. Wir hatten mal wieder sehr viel gesehen, glücklicherweise keine Unfälle oder Defekte zu beklagen und fanden gute Unterkünfte und Restaurants vor und haben auch wieder als Team sehr gut funktioniert.


Karte mit Streckenverlauf
Grafik mit dem Höhenprofil
Grafik mit dem Geschwindigkeitsprofil
Komoot-Link

Tag 0 (Übersicht)
Tag 1 (Kerpen - Wittlich)
Tag 2 (Wittlich - Waxweiler)
Tag 3 (Waxweiler - Kerpen)


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