Wolfgang Kahlkes Reiseberichte






Fotos: Wolfgang Kahlke

Wanderungen im Siebengebirge 2015 - Sonnige Sonntagstour

Die nächste Wanderung fand schon knapp eine Woche später, an einem sonnigen Sonntagmorgen, statt. Die ursprüngliche Route hatte ich zu diesem Zweck etwas überarbeitet und erweitert. Da beim ersten Mal alles sehr gut geklappt hatte, wollte ich die Belastung noch weiter steigern. Geplant waren diesmal ca. 28 km mit mehr als 1200 Höhenmetern. Aus den 10 Bergaussichten waren nun ca. 15 Bergaussichten geworden, einige weitere Gipfel, die ich links und rechts der Ursprungsroute gesehen hatte, wurden hinzugefügt. Weiter unten befindet sich der Link zu einem Blick auf diese Wanderroute, die ich zur Abwechslung gegen den Uhrzeigersinn anging.

Am frühen Sonntagmorgen waren naturgemäß viel mehr Menschen im Siebengebirge unterwegs, zusätzlich zu den Wanderern, Bergläufer, Spaziergänger und Mountain-Biker. Schon kurz nach dem Start im idyllischen Nachtigallental (s. links) kamen Gruppen von Radfahrern an mir vorbei. Nach dem kurzen steilen Aufstieg zum Drachenfels war ich schon gut durchgeschwitzt, ein Zustand, der sich an diesem Tag nicht mehr ändern sollte. Der schön renovierte Gipfelbereich war weitgehend frei von Touristen, da um diese Zeit die Zahnradbahn noch nicht im Einsatz war. Als Ausgleich fand ich hagere Bergläufer vor, die so außer Atem waren, dass kein Gruß mehr über die Lippen ging. Die Aussicht ins Rheintal (s. links) ist aber auch atemberaubend und lohnt den steilen Aufstieg. Nach einer kurzen Klettersteigpassage unterhalb des Drachenfels folgte schon nach kurzer Wegstrecke der schmale steile Steig zur Wolkenburg. Auch dieser Gipfel war mal mit einer Burg versehen, das weit verteilte ehemalige Mauerwerk im sonnendurchfluteten Laubwald bot eindrucksvolle Stimmungsbilder (s. links Mitte). Als nächste Gipfel folgten der Schallenberg, der Geisberg, die Jungfernhard, beim langen Abstieg in Richtung Rhöndorf noch der Kuckuckstein. Am Friedhof von Rhöndorf muss kurz ein Bach durchquert werden, ehe der lange Aufstieg in Richtung Löwenburg begann. Auf einem kaum noch benutzten Weg (für Mountainbiker ungeeignet) geht es im tiefen Tann bergauf. Nach einer kurzen Passage auf einem breiten Wirtschaftsweg folgte der extrem steile Aufstieg zum großen Breiberg. Zwei Bänke laden hier zum Verweilen ein und bieten freie Sicht über das Siebengebirge in Richtung Westen. Eine kleine gar nicht schüchterne Maus war hier aber mehr an meinen Butterbroten interessiert, wurde letztlich aber wohl enttäuscht. Der Breiberg gehört nicht zu den Rheinsteig Passagen des Siebengebirges und war aus diesem Grund auch kaum von anderen Wanderern frequentiert, ist aber absolut empfehlenswert. Man sollte allerdings schon gut berggängig sein.

Nachdem ich mich hier gestärkt hatte, folgten, auf der Höhe bleibend, die nächsten Gipfel (Kleiner Breiberg, Ölender und Possberg). Hier startete der finale Anstieg zum beeindruckenden Kegel der Löwenburg. Mit 455 Metern ist man hier auf dem zweithöchsten Berg des Gebirges. Die Ruine der ehemaligen Burg ist noch recht gut erhalten und wird auch noch weiter renoviert. Die Arbeiter hatten an ihrem freien Tag eine Feuerchen gemacht und einige andere Wanderer waren auch schon da, um die herrliche Rundumsicht zu bewundern.

Nach einem kurzen steilen Abstieg ließ ich den Waldgasthof "Löwenburger Hof" links liegen und ging geradewegs über eine Wiese in den nächsten bewaldeten Anstieg hinein. Nach der Merkenshöhe ging es gleich wieder bergab und am Erpelntalskopf fand ich die nächste Bank mit schöner Aussicht vor. Nach dem Lohrbergsattel kreuzt man kurze Zeit später an der Margarethenhöhe die Landstraße 311. Hier befinden sich die hoch gelegenen Parkplätze für Ausflügler. Man muss von hier aus noch ca. 150 Höhenmeter bis zum großen Ölberg überwinden. Als ich an diesem Tag dort ankam war es voll und warm. Auf den vorgelagerten Felsen genoss ich meine restlichen Brote und den Blick auf die heranziehende Regenfront (s. links unten). Plötzlich war die Fernsicht verschwunden und es folgte ein kräftiger Sommerregen.

Dies war eine gute Gelegenheit, die Ausrüstung mal im Nassen zu testen. Schon nach einer halben Stunde war an der Rosenau der Spuk vorbei. Im Wald des Nonnenstromberg hingen noch idyllische Nebelschwaden im Wald. Als letzten Berg des Tages gönnte ich mir noch den Petersberg. Das ehemalige Gästhaus der Bundesregierung auf dem Gipfel ist jetzt ein Steigenberger 5-Sterne Hotel. Von der Terasse des Hotels genießt man einen tollen Blick ins Rheintal. Dann noch flugs mit Stockeinsatz den Bittweg hinab und ich befand mich wieder am Ausgangspunkt und war dann doch froh, mich erschöpft ins Auto setzen zu können.


Karte des Streckenverlaufs
Grafik des Höhenprofils
FLICKR Fotoalbum

Tour 1 - Bedeckte Montagstour
Tour 2 - Sonnige Sonntagstour
Tour 3 - Heiße Generalprobe
Tour 4 - Belohnung auf dem Ölberg

© WK