Wolfgang Kahlkes Reiseberichte










Fotos: Wolfgang Kahlke (Download mit Linksklick)

Eifeltour - Tag 2 Wittlich Waxweiler 26. Juni 2021

Nach einer ruhigen Nacht genossen wir das hervorragende Frühstücks-Buffet im Wittlicher Hof. Es war alles vorhanden, was das Herz begehrte. Leckere Säfte, Brötchenauswahl, Marmeladen, Wurst, Käse, Rührei, Spiegelei und gekochte Eier und noch einiges mehr. Wir aßen ausgiebig, aber nicht übertrieben und saßen dann vor 9:00 wieder auf unseren Rädern. Wir hatten eine Strecke mit einer völlig anderen Charakteristik vor uns. Die ungefähr 110 Kilometer des Tages sollten sich hauptsächlich in Flusstälern abspielen, ehe zum Schluss noch zwei sehr ordentliche Berge auf dem Programm standen. Der Tag begann sehr angenehm. Über eine sehr gut asphaltierte Bundesstraße rollten wir leicht auf und ab in Richtung der Mosel. Hierbei überquerten wir die Flüsse Lieser und Salm und noch einige Bäche. Als größere Orte lagen Dreis, Hetzerath und Schweich an der Strecke, alles lief sehr entspannt, teilweise auf der wenig befahrenen Bundesstraße, oder wenn möglich, auf den parallelen Radwegen. Bei Issel erreichten wir dann das erste Mal die Mosel und bogen auf den nördlichen Moselradweg ein.

Den ersten Moselbogen stromaufwärts nahmen wir direkt am Fluss und genossen den herrlichen Anblick. Es fuhren schon einige Radfahrer in beiden Richtungen und so war es mehr als angebracht, immer mindestens ein Auge auf der Strecke zu haben. Der Belag des Radwegs zeigt sich nicht immer sehr glatt und führte auch bald wieder etwas vom Ufer weg auf einen Damm. In Trier-Ehrang überquerten wir die Kyll (s. links oben), deren Wasser noch deutlich von den heftigen Unwettern der letzten Tage braun gefärbt in Richtung Mosel floss. Von Ehrang bis Biewer nahmen wir die holprige Straße, die aber verkehrstechnisch besser zu fahren war. Nach Biewer kamen wir auf einen schmalen aber sehr schönen Teil des Moselradwegs zurück und hatten bald die Trierer Innenstadt auf der anderen Moselseite im Blick. Alfred hatte die gute Idee bei der Gelegenheit mal wieder die Porta Nigra zu besuchen. Wir kreuzten die Mosel, warfen eine kurzen Blick auf die Ausgrabung der Barbara-Thermen und steuerten dann die Porta Nigra an. Hier war noch eine Bank für uns frei und so nutzten wir die Gelegenheit uns das bunte touristische Treiben anzusehen und dabei schon die ersten Müsliriegel nachzulegen. Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen in welch komplettem, gut erhaltenen Zustand sich die Bauten der Römer noch befinden. Das alte Stadttor steht mächtig, wie vor fast 2000 Jahren in der ältesten deutschen Stadt.

Die weitere Strecke führte uns durch Euren und Zewen und dann erneut direkt an das Moselufer. Das Foto links zeigt den Zusammenschluss von Sauer und Mosel, links erkennt man das deutsche Billig und rechts das luxemburgische Oberbillig. Kurz hinter Oberbillig überquerten wir die Sauer und benutzten nun den toll ausgebauten und gepflegten Sauerradweg, ohne Zweifel einen der Höhepunkte des Tages. Wir genossen die flache Fahrt im sehr schönen Sauertal bei bestem Sonnenwetter. Nach 68 Tageskilometern erreichten wir in Rosport einen netten Park am Sauerufer und legten unsere zweite Pause ein. Es herrschte eine angenehm ruhige und entspannte Atmosphäre im Park und wir schöpften Kräfte für die nun folgenden fahrerisch anspruchsvolleren 50 Kilometer bis zum Tagesziel.

Kurze Zeit später führte uns bei Steinheim eine schmale Fußgängerbrücke auf die deutsche Seite der Sauer zurück und direkt ins Prümtal. Als dritten Flussradweg des Tages folgten wir nun dem Prümtalradweg flussaufwärts. Wir fuhren durch ein wunderschönes enges Tal, immer leicht bergauf mit ein paar Hügeln zwischendrin. Nach einem kurzen Blick auf die Irreler Wasserfälle ging es weiter. Vor und hinter Holsthum passierten wir immer wieder Hopfenfelder. Wir befanden im Zentrum des Hopfenanbaus für das überall in der Eifel beliebte Bitburger Pils. Nach etwa 90 Kilometern erreichten wir Bettingen und stiegen zur Begrüßung im Ort mit einer 14 prozentigen Gasse in den ersten richtigen Berg des Tages ein, der uns etwa 200 Höhenmeter bot. Hier mussten wir in Olsdorf auf einem Bauernhof klingeln und konnten danach freundlicherweise mit frisch gefüllten Wasserflaschen weiterfahren. Im Dorf Hisel nutzten wir eine frisch gemähte und schattige Wiese mit wunderbarem Fernblick für die letzte Pause.

Über Hütterscheid und Weidingen absolvierten wir die letzten schwierigen 250 Höhenmeter des Tages und genossen danach die lockere Fahrt in Richtung Waxweiler. Wir hatten sehr zentral im Haus Irsfeld gebucht, wo uns die kölsche Besitzerin schnell half die Räder in der Garage unterzustellen. Direkt nach dem Duschen gönnten wir uns ein Eis als Vorspeise und besetzten dann in der Pizzeria "La Corona" den einzigen Tisch im Freien. Hier genossen wir das gute und reichhaltige Essen und den sonnigen Abend. Zum Abschluss des Tages sahen wir dann "auf Stube" den spannenden Achtelfinal-Sieg der Italiener gegen die sich tapfer wehrenden Österreicher.


Karte mit Streckenverlauf
Grafik mit dem Höhenprofil
Grafik mit dem Geschwindigkeitsprofil
Komoot-Link

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Tag 1 (Kerpen - Wittlich)
Tag 2 (Wittlich - Waxweiler)
Tag 3 (Waxweiler - Kerpen)


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