Radtour 2016 Tag 6: Pfedelbach - Miltenberg
Wir hatten den Naturpark hinter uns gelassen und als Tagesziel ausgegeben, am Abend am Main zu sein. Das Höhenprofil sagte ca. 60 km ständiges auf und ab und danach eine lange Talfahrt voraus. Wir waren beim Frühstück sehr gespannt auf den Tag, zumal wir nach 5 Tagen auf der Radtour auch nicht mehr taufrische Beine hatten. Wir rollten uns in Richtung Öhringen ein, fuhren im Ort etwas an der eindrucksvollen historischen Stadtmauer entlang und eröffneten mit dem ersten längeren Anstieg, unter der A6 hindurch. Regenwolken drohten aber es blieb erst mal trocken. Im Laufe des Vormittags waren etliche Flusstäler zu kreuzen, sowie die dazugehörigen Hügelketten. Nach dem ersten längeren Anstieg jagten wir hinab in das Kochertal, den wir bei Sindringen überquerten.
Die Gegend nennt sich Hohenlohe und umfasst die Flüsse Tauber, Jagst und Kocher und erlaubt vom Klima her Weinbau. Es blieb nicht viel Zeit die Schönheit des Tals zu bewundern, denn sofort kurbelten wir die nächste Hügelkette hinauf. Im nächsten Tal fanden wir die Jagst, die wir sogleich bei Jagsthausen auf einer alten Steinbrücke überquerten. Es war kurz vor 11:00 und ein ergiebiger Regen setzte ein, also steuerten wir zur Kaffeepause ein Cafe an. Dies stellte sich als ein genossenschaftlicher Dorfladen mit angeschlossenem Cafe heraus. Wir lernten den herben Charme der Damen des Ortes kennen und hofften beim Kaffee auf ein Nachlassen des Regens.
Der Wunsch sollte vergeblich sein. An diesem Vormittag rollten wir noch eine ganze Zeit bei Regen durch das Heilbronner Land (s. links), es war nicht wirklich vergnügungssteuerpflichtig. Wir unterquerten die A81 und peilten als nächsten etwas größeren Ort Osterburken an. Es war an der Zeit für die "Metzgerpause". In einer Seitenstraße entdeckten wir die Metzgerei Hoffmanns's mit heißer Theke, die uns empfohlen worden war. Die freundliche Bedienung war sehr bemüht uns mit warmen Getränken lokalen Spezialitäten zu versorgen. Wir wärmten uns etwas auf und trockneten leicht ab. Die restliche Strecke blieb es dann fast immer trocken.
Statt auf und ab ging es nun die nächsten 15 km fast kontinuierlich bergauf. Auf schmalen Asphaltstraßen und durch eine abwechslungsreiche Gegend stiegen wir die finalen 200 Höhenmeter des Tages auf und sammelten uns an der L518. Ein Hotel in Miltenberg am Main war nun auch schon telefonisch gebucht, also konnten wir uns wohlgemut in die lange Abfahrt stürzen. An dieser Stelle hatten wir die glatte Landstraße dem geschotterten Limes-Radweg vorgezogen, eine gute Wahl. In zügiger Fahrt schossen wir auf Walldürn zu, das wir ohne Halt durchquerten. Der Ort ist als Wallfahrtsort im Odenwald bekannt und auch beim Vorbeifahren fielen viele historische Gebäude auf. Zahlreiche Bildstöcke und Madonnen-Statuen hatten wir hier auch schon am Limesradweg gesehen, was der Gegend auch den Namen "Madonnen-Ländchen" gab.
Nach Walddürn landeten wir auf einem tollen Radweg in einem bewaldeten Tal mit angenehmem Gefälle. In meist rasanter Fahrt ging es 30 km im Mud-Tal bergab dem Main entgegen. Kurz vor dem Ziel setzte der Regen wieder leicht ein. Auf feuchtem Kopfsteinpflaster holperten wir die lange Hauptstraße entlang und fanden schließlich den Brauerei Keller Miltenberg. Hört sich profaner an, als er sich darstellte. Der Besitzer des Hotels fing uns schon vor der Eingangstür ab, die Unterbringung der Räder und alles weitere war bestens organisiert. Frisch geduscht verbrachten wir noch einen schönen Abend im guten Restaurant mit professioneller Bedienung.
Der Streckenverlauf des Tages
Das Höhenprofil des Tages
Tag 1 (Kerpen - Hagenhill)
Tag 2 (Hagenhill - Weißenburg)
Tag 3 (Weißenburg - Mönchsroth)
Tag 4 (Mönchsroth - Welzheim)
Tag 5 (Welzheim - Pfedelbach)
Tag 6 (Pfedelbach - Miltenberg)
Tag 7 (Miltenberg - Offenbach)
Tag 8 (Offenbach - Boppard)
Tag 9 (Boppard - Kerpen)
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