Wolfgang Kahlkes Reiseberichte





Fotos: Wolfgang Kahlke

Alpenquerung Etappe 4: Zams - Braunschweiger Hütte

Schon in der Nacht waren einige von uns eifrig in Bewegung, leider aus den falschen Gründen. Nach dem Frühstück blieben 4 Mitwanderer aus den drei Gruppen wegen Magen-Darm-Problemen sicherheitshalber eine weitere Nacht im Hotel. Warum es manche erwischte und andere nicht bleibt unergründlich. Das kleiner werdende Häuflein der Bergwanderer startete pünktlich vor dem Hotel den kurzen Weg im Tal zur Venetbahn. Wir wollten unbedingt die erste Bahn erreichen, da ein langer Wandertag vor uns lag. Leider verzögerte sich die erste Fahrt etwas, da noch einige kleinere Reparaturen am Seil und der Tür durchgeführt werden mussten. Da aber dann auch der Seilbahnfahrer mit in die Gondel trat, waren wir halbwegs beruhigt. Nach einer kurzen Fahrt mit interessanten Geruchserlebnissen erreichten wir den Krahberg mit seinen 2208 Metern. Im Tal war es noch bedeckt gewesen, doch hier oben bot sich ein phantastischer Blick von oben auf die Wolken (s. links).

Der Vormittag stand nun unter dem Motto kupiertes Gelände. Wir lernten schnell dass wir eigentlich auf einer Höhe blieben mit kleinen Auf- und Abstiegen. Auf dem schmalen Weg musste man konzentriert gehen, konnte aber doch immer wieder den Blick auf die herrliche Landschaft von Inntal und später Pitztal genießen. Bei der kurzen Rast auf der Galflunalm wurden wir alle eingehend vom dort ansässigen friedlichen Lama inspiziert. Danach führte uns der E5 nach der Passage eines Hochmoors steil hinab nach Wenns, wo uns ein großer Bus erwartete. Über die Mittagszeit fuhren wir durch das Pitztal bis zum Ende der Straße in Mittelberg, dem Ausgangspunkt für den Aufstieg zur Braunschweiger Hütte.

Der Beginn war unspektakulär mit einem glatten Wirtschaftsweg bis zur Materialseilbahn. Im Gletscher-Stüberl konnte man sich mit sehr leckerer Buttermilch und Apfelstrudel für den Aufstieg präparieren. Dieser Aufstieg sollte sich wie versprochen, als einer der Höhepunkte der Woche herausstellen. Direkt am mächtigen Wasserfall der Pitze entlang stiegen wir empor. Der aus dem Tal kaum zu ersehende Weg ist sehr geschickt in die Landschaft eingepasst worden. Er zeigt sich als anspruchsvoll aber doch gut zu begehen und bot immer wieder neue Ausblicke ins Tal und auf den Wasserfall. Nachdem wir die Notabfahrt aus dem Skigebiet passiert hatten ging es wieder steil hinauf und es boten sich tolle Blicke auf den Pitztaler Gletscher (s. links). Hier wurde auch die Luft wieder merklich dünner, denn unser Tagesziel auf über 2750 Metern rückte näher.

Die Braunschweiger Hütte bot uns einen unfassbaren Komfort, warmes Wasser im Waschraum zum Beispiel. Unsere Erfahrungen im Hüttenleben nahmen zu und führten zu einem routinierteren Ablauf des Abends. Das ungewöhnliche aber sehr schmackhafte Abendessen (ungepellte Pellkartoffeln mit diversen Beilagen) fand allgemein Anklang. Der Rückblick auf den Tag fand diesmal gleich in unserem separaten Essraum statt. Es folgte noch ein Schlummertrunk und eine ruhige Nacht in unserem 8er Gruppenschlafraum brach bald an.


Karte mit Streckenverlauf - Teil 1
Karte mit Streckenverlauf - Teil 2
Grafik mit dem Höhenprofil - Teil 1
Grafik mit dem Höhenprofil - Teil 2
FLICKR Fotoalbum

Tag 0 (Gesamt-Übersicht)
Tag 1 (Oberstdorf - Kemptner Hütte)
Tag 2 (Kemptner Hütte - Memminger Hütte)
Tag 3 (Memminger Hütte - Zams)
Tag 4 (Zams - Braunschweiger Hütte)
Tag 5 (Braunschweiger Hütte - Vent)
Tag 6 (Vent - Vernagt Stausee)





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